Die Schweizer Sopranistin Regula Mühlemann hat sich innerhalb weniger Jahre als eine der aufstrebenden Sängerinnen ihrer Generation etabliert: so ist sie nicht nur Mitglied des wiederbelebten Mozart Ensembles der Wiener Staatsoper, für welches das Haus am Ring weltweit berühmt war und wo sie in der Spielzeit 21/22 als Susanna (Le Nozze di Figaro) und Blonde (Die Entführung aus dem Serail) zu hören ist, sondern ist ebenfalls erneut Gast bei der Mozartwoche Salzburg, wo sie in konzertanten Vorstellungen von Il Re pastore mit Rolando Villazón in der Titelpartie die Bühne teilt. Ebenfalls konzertant ist ihr Rollendebüt als Ilia (Idomeneo) am Festspielhaus Baden-Baden unter der musikalischen Leitung von Thomas Hengelbrock. Am Teatro Maggio Musicale in Florenz gastiert Regula Mühlemann unter der Leitung von Zubin Mehta als Adele in Strauß’ Die Fledermaus; eine Partie, mit der sie in der Spielzeit 2020/21 im Rahmen der weltweit online übertragenen Silvestervorstellung der Wiener Staatsoper grosses Aufsehen erregt hat. Ausserdem singt sie Susanna in Rahmen der Festtage der Staatsoper Unter den Linden Berlin, unter dem Dirigat von Daniel Barenboim. Eine äusserst rege Konzerttätigkeit führt Regula Mühlemann darüber hinaus für ein Open Air Konzert auf den Bundesplatz Bern, mit Haydns Die Schöpfung in den Kölner Dom, mit Bachs Johannes Passion und dem Münchner Bachchor zum Mihai Constantinescu Festival nach Bukarest und mit Mozart Arien nach Ascona. Des Weiteren geht die Sopranistin mit dem Collegium Vocale Ghent unter der Leitung von Philippe Herreweghe mit Mozarts Grosse Messe in c-Moll auf Europa-Tournee, singt Bachs Matthäus Passion mit dem Gewandhausorchester in Leipzig und gibt Konzerte mit dem Programm ihrer kommenden CD «Fairy Tales» mit CHAARTS Chamber Artists in der Schweiz und Liederabende in der Elbphilharmonie Hamburg sowie bei der Schubertiade Schwarzenberg. In Schaffhausen ist die Schweizerin mit dem La Folia Barockorchester mit ihrem Cleopatra Programm zu Gast und tourt mit Umberto Michelangelo Benedetti in Norditalien.
Geplante Auftritte als Pamina bei den Salzburger Festspielen, der Wiener Staatsoper und dem Theater Basel, eine Spanien Tournee mit Brahms‘ Ein deutsches Requiem unter der Leitung von Thomas Hengelbrock, die Tournee mit dem Programm ihres Albums Mozart II, sowie Liederabende in der Schweiz und bei der Schubertiade Schwarzenberg mussten in der Saison 2020/21 Corona-bedingt abgesagt werden.
Im Februar 2020 gab Regula Mühlemann als Adina in Otto Schenks legendärerer Inszenierung von Donizettis L’Elisir d’amore ihr Haus- und Rollendebüt an der Wiener Staatsoper und kehrte kurz darauf Blonde in einer Neuproduktion der Entführung aus dem Serail von Hans Neuenfels an das Haus am Ring zurück. In vergangenen Spielzeiten sang sie Juliette (Roméo et Juliette) am Luzerner Theater, die Partie des Echo (Ariadne auf Naxos) am Mailänder Teatro alla Scala unter der Leitung von Franz Welser-Möst und debütierte als Pamina (Die Zauberflöte) am Theater Basel. Regula Mühlemann gastierte ausserdem als Gretel (Hänsel und Gretel) am Teatro Regio in Turin, als Blonde am Teatro San Carlo Neapel und sang Rosina in Mozarts La finta semplicein der Queen Elisabeth Hall in London. Ausserdem verkörperte sie u.a. Serpetta in einer Neuproduktion in Mozarts Oper La finta giardiniera an der Berliner Staatsoper, den Isolier in Rossinis Le Comte Ory an der Seite von Cecilia Bartoli am Theater an der Wien und Susanna am Grand Théâtre de Genève sowie 2019 im Opernhaus Zürich. Im Sommer 2021 übernahm sie mit grandiosem Erfolg kurzfristig die Partie der Bellezza in Händels Oratorium Il Trionfo del tempo e del disinganno an der Seite von Cecilia Bartoli bei den Salzburger Festspielen.
Regula Mühlemann sang diverse Opernpartien auch in konzertanten Aufführungen. Zuletzt war dies die Susanna in semi-konzertanten Vorstellungen im Rahmen der Salzburger Mozartwoche unter der Leitung von András Schiff. Davor Elisa in Il Re Pastore (Mozart) – damit tourte sie mit den „Les Arts Florissants“ unter der musikalischen Leitung von William Christie in Paris, Barcelona, Wien und am Lucerne Festival. Im Rahmen des Yehudi Menuhin Festivals Gstaad war sie als Zerlina (Don Giovanni) zu erleben. Des Weiteren sang sie Marzelline (Fidelio) am Théâtre des Champs-Élysées Paris. Auch zu nennen sind die konzertanten Aufführungen von Mozarts La Clemenza di Tito im Festspielhaus Baden-Baden, in der Regula Mühlemann an der Seite von Joyce di Donato und Rolando Villazón die Partie der Servilia sang. Die Konzerte wurden von der Deutschen Grammophon aufgezeichnet und sind auf CD erschienen. Im Rahmen dieses Mozart-Zyklus mit Yannick Nézet-Séguin und dem Chamber Orchestra of Europe sang sie auch Papagena (Die Zauberflöte) undBarbarina in Le Nozze di Figaro.
Regula Mühlemann war bereits in mehreren Filmen zu sehen: In einer Verfilmung der Oper Der Freischütz von C. M. v. Weber spielte und sang sie die Rolle des Ännchens, in einer weiteren Filmadaption von Glucks Oper Orfeo ed Euridice die Rolle des Amor. Zuletzt war sie 2018 in Bernard Webers Dokumentarfilm „Der Klang der Stimme“ zu sehen. Ausserdem ist die Künstlerin zweifach beim Adventskonzert des ZDF in der Dresdner Frauenkirche zu Gast gewesen, das am Heiligen Abend jeweils mit grosser Zuschauerbeteiligung übertragen wird. Ihre ausserordentliche Präsenz stellt sie ausserdem im Virtual Reality Projekt „Spot on Mozart“ unter Beweis, das in Zusammenarbeit mit dem Mozarteum Salzburg initiiert und mit 360° Kameras gedreht wurde.
Neben dem Opernrepertoire widmet sich Regula Mühlemann auch dem Liedgesang. Wichtige Erfahrungen sammelte sie dabei in der Zusammenarbeit mit den Liedbegleitern Tatiana Korsunskaya und Helmut Deutsch.
Im Konzertfach sang Regula Mühlemann in den letzten Spielzeiten u.a. Mozarts Grosse Messe in c-Moll, Lobgesang von Felix Mendelssohn Bartholdy und Beethovens 9. Sinfonie. Die Schuldigkeit des ersten Gebots (Mozart) wurde 2017 unter Alessandro De Marchi mit dem Münchner Rundfunkorchester gegeben. Zu den Osterfestspielen 2019 wurde sie in Mahlers 4. Sinfonie mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Mariss Jansons eingeladen. Sie war in den wichtigsten Konzertsälen Europas zu Gast, im renommierten Wiener Musikverein debütierte die Schweizerin mit Bachs Magnificatunter der Leitung von Philippe Jordan. Regula Mühlemann arbeitete mit Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Valery Gergiev, Nello Santi, Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Andrés Orozco-Estrada, Pablo Heras-Casado, Ivor Bolton, Pinchas Steinberg und Gianandrea Noseda. Ihr Debüt in den Vereinigten Staaten hatte sie 2017 auf einer Tournee mit der Internationalen Bachakademie Stuttgart und Hans-Christoph Rademann. Dabei wurden Bachs Passionen und die h-Moll-Messe gegeben. Im selben Jahr debütierte sie mit dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Manfred Honeck (Exsultate, jubilate) und mit Haydns Die Jahreszeiten unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin in Philadelphia. Zu den weiteren Höhepunkten zählen der Messiah mit dem Kammerorchester Basel, Die Schöpfung (Haydn) unter Ádám Fischer im MÜPA Budapest, Schumanns Das Paradies und die Peri mit der Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti. Im Rahmen der Mozartwoche Salzburg, diesmal mit der Camerata Salzburg unter der Leitung von Giedre Šlekyte Mozarts Exsultate Jubilate. Weitere Konzerte und Liederabende führen Regula Mühlemann in die Thomaskirche mit dem Gewandhausorchester Leipzig (Johannes Passion), nach Gmunden zu einem Open-Air Konzert (live im ORF 3) mit Rolando Villazón und dem Bruckner Orchester Linz (unter dem Dirigat von Marcus Poschner) und beendet die Spielzeit beim Boswiler Sommer.
Regula Mühlemann ist Exklusivkünstlerin von Sony Classical. Das von den Kritikern hoch gelobte Debütalbum „Mozart Arias“ (2016) gewann den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste). Ihr zweites Album „Cleopatra“ (2017) erntete ebenfalls beste Besprechungen („Wie berückend schön [klingt] die gleichsam aus Gold und Silber legierte Stimme“, „Das Recital zeichnet sich, summarisch gesagt, durch die musikalische Bilderfolge ebenso aus wie durch die Begegnung mit einer stimmlichen und technischen Hochbegabung“ Jürgen Kesting/Fono Forum). 2018 erhielt Regula Mühlemann den OPUS Klassik als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“. Im Herbst 2019 wurde ihr drittes Solo-Album „Lieder der Heimat“ mit einer Auswahl wunderbarer Lieder von Schubert und schweizer Komponisten veröffentlicht. 2020 wurde das vierte Solo-Album „Mozart II“, ebenfalls mit dem Kammerorchester Basel und Umberto Benedetti Michelangeli veröffentlicht.
Regula Mühlemann wurde in Luzern geboren. Sie studierte an der dortigen Hochschule bei Prof. Barbara Locher. Erste Erfahrungen auf der Opernbühne sammelte die junge Sopranistin schon früh am Luzerner Theater. Danach führten sie Engagements u.a. als Despina (Così fan tutte) ans Teatro La Fenice nach Venedig. Im Sommer 2012 gab sie ihr Debüt als Junge Papagena in der Oper Das Labyrinth von P. v. Winter bei den Salzburger Festspielen. Regula Mühlemann erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. 2015 war sie Finalistin des Wettbewerbs «Cardiff Singer of the World».