Sabine Meyer

Dirigenten und Solisten 2016

Klarinette

Sabine Meyer gehört weltweit zu den renommiertesten Solisten überhaupt. Ihr ist es zu verdanken, dass die Klarinette, oft als Soloinstrument unterschätzt, das Konzertpodium zurückerobert hat.

In Crailsheim geboren, schlug Sabine Meyer nach Studien in Stuttgart bei Otto Hermann und in Hannover bei Hans Deinzer zunächst die Orchesterlaufbahn ein und wurde Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Es folgte ein Engagement als Soloklarinettistin bei den Berliner Philharmonikern, welches sie jedoch bald aufgab, da sie zunehmend als Solistin gefragt wurde. In mehr als dreissig Jahren führten sie ungezählte Konzerte sowie Rundfunk- und Fernsehauftritte in alle Musikzentren Europas sowie nach Brasilien, Israel, Kanada, China und Australien, nach Japan und in die USA.

Sabine Meyer feierte weltweit Erfolge als Solistin bei mehr als dreihundert Orchestern. Sie gastierte bei allen bedeutenden Orchestern in Deutschland und wurde von den führenden Orchestern der Welt engagiert, so u.a. von den Wiener Philharmonikern, vom Chicago Symphony Orchestra, vom London Philharmonic Orchestra, vom NHK Symphony Orchestra Tokyo, den Berliner Philharmonikern, von den Radio-Sinfonieorchestern in Wien, Basel, Warschau, Prag sowie von zahlreichen anderen Klangkörpern.

Sabine Meyers besondere Zuneigung gehört der Kammermusik, wobei sie Wert auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit legt. In vielfältigen Zusammensetzungen hat sie unter anderem mit Künstlern wie Juliane Banse, Martin Helmchen, Daniel Hope, Nils Mönkemeyer, dem Hagen Quartett, dem Quatuor Modigliani sowie dem Schumann Quartett musiziert.
1983 gründete sie mit ihrem Ehemann Reiner Wehle und ihrem Bruder Wolfgang Meyer das Trio di Clarone. Fast vergessene Originalkompositionen Mozarts sowie bedeutende Werke der Gegenwart bilden das Repertoire; erweitert durch aussergewöhnliche Programme, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem Jazzklarinettisten Michael Riessler. Auch ausserhalb des Trios gibt es immer wieder neue und ausgefallene Projekte – so entstand mit dem Saxophonquintett Alliage ein witzig-spritziges Programm mit neu arrangierten Klassikern wie Dukas’ Zauberlehrling und Strawinskis Feuervogel.

Im solistischen wie im kammermusikalischen Bereich setzt Sabine Meyer sich immer wieder für zeitgenössische Musik ein – so wurden ihr Werke von Jean Françaix, Edison Denisov, Harald Genzmer, Toshio Hosokawa, Niccolò Castiglioni, Manfred Trojahn, Aribert Reimann und Peter Eötvös gewidmet. 2015 spielte sie im Rahmen des Lucerne Festivals die Uraufführung eines Konzerts von Márton Illés.

Sabine Meyer hat zahlreiche Einspielungen bei EMI Classics gemacht; des Weiteren gibt es Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, für Sony sowie für CAvi-music. Das aufgenommene Repertoire reicht von der Vorklassik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen und umfasst alle wichtigen Werke für Klarinette. Die jüngsten Veröffentlichungen bei Sony beinhalten zum einen ein Trioprogramm mit Nils Mönkemeyer und William Young sowie zum anderen das ausgefallene Projekt mit dem Alliage Quintett „Fantasia“.
Neben der achtmaligen Auszeichnung mit dem ECHO KLASSIK ist Sabine Meyer Trägerin des „Niedersachsen Preises“, des „Brahms Preises“, des „Praetorius Musikpreises Niedersachsen“; sie ist Mitglied der „Akademie der Künste Hamburg“ und bekam den Orden „Chevalier des Arts et des Lettres“ verliehen.

Seit 1993 hat Sabine Meyer eine Professur an der Hochschule für Musik in Lübeck inne.